Kurzbeschreibung der Institution
Im Rahmen des Forschungsprojektes :metabolon wird unter der Leitung des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (BAV) in Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung und Verbänden ein Netzwerk für zirkuläre Wertschöpfung aufgebaut. Koordiniert wird das Projekt durch die Forschungsgemeinschaft :metabolon. Unter fachlicher Leitung dreier Hochschulinstitute mit Forschungsschwerpunkten in allen Sektoren der Sekundärrohstoffwirtschaft gliedert sich das Netzwerk in folgende Kernteams:
- Stoffliche Verwertung: Institut für Infrastruktur, Wasser, Ressourcen und Umwelt (IWARU), FH Münster – Leitung Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
- Thermische Behandlung: Lehr-und Forschungsinstitut der Energierohstoffe (TEER), RWTH Aachen – Leitung Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker
- Logistik & Prozessanalyse: Lehrstuhl für Operations Management (OM), RWTH Aachen – Leitung Prof. Dr. Grit Walther
Hintergrund des Vorhabens ist die zunehmende Rohstoffverknappung und das Bestreben, das Wirtschaftswachstum von der Entnahme primärer Rohstoffe zu entkoppeln und somit die Abhängigkeit von volatilen Märkten zu reduzieren. Im Sinne der Vision einer Circular Economy, wie sie auch durch den Aktionsplan der EU-Kommission verabschiedet wurde, soll gemeinsam mit Partnern aus der gesamten Wertschöpfungskette die Schließung von Stoffkreisläufen und Kaskadennutzung für ausgewählte Stoffströme erreicht werden. Mit diesem Ansatz, der einen intensiven Austausch und Kooperationen innerhalb des zu schaffenden Netzwerkes vorsieht, sollen positive Auswirkungen auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene geschaffen werden. Insbesondere der Standort NRW bietet aufgrund seiner breit aufgestellten Rohstoffindustrie hohes Potenzial den Wandel hin zu einer zirkulär wertschöpfenden Wirtschaftsstruktur zu bewerkstelligen.
Aktivitäten und Projekte im Themenfeld zirkuläre Wertschöpfung
Vor diesem Hintergrund arbeitet das Netzwerk zirkuläre Wertschöpfung daran, Akteure aus Forschung, Industrie Politik und Gesellschaft zusammenzubringen, Verwertungspotenziale zu identifizieren, effektive Nutzungskonzepte zu entwickeln und somit Stoffkreisläufe zu schließen. Hierbei wird die gesamte Wertschöpfungskette von Planung und Design über Herstellung und Nutzung bis hin zur Sammlung und Aufbereitung betrachtet. Im gemeinsamen Dialog werden Chancen und Herausforderungen der jeweiligen Stoffströme herausgearbeitet und Wissen aus den spezifischen Kompetenzbereichen ausgetauscht. Somit können Doppelstrukturen unterbunden, Synergien genutzt und Maßnahmen zur Lösung der Herausforderungen abgeleitet werden.
Darüber hinaus fungiert das Netzwerk als Kompetenzzentrum für zirkuläre Wertschöpfung und möchte durch die enge Zusammenarbeit mit Praxispartnern Schwerpunkte in Forschung und Förderung setzen. Als Ideenschmiede für neue Forschungsvorhaben werden die Erkenntnisse aus der Netzwerkarbeit bedarfsorientiert als Impulse für die Förderung auf Landesebene genutzt. Gleichzeitig wird die Forschung effektiver gestaltet und die Umsetzung von Ergebnissen in die Praxis erleichtert.
Initiale Schwerpunkte sind die Themenfelder des Recyclings mineralischer Baustoffe im Arbeitskreis unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme und die Entsorgung von Klärschlamm vor dem Hintergrund der Phosphorrückgewinnung unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker. Unter Leitung von Prof. Dr. Grit Walther wird ein Decision Support System (DSS) zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen in der Kreislaufwirtschaft entwickelt. Das Instrument dient den Partnern des Netzwerks sowohl als Datenbank, als auch der Ermittlung von Forschungsschwerpunkten sowie zur Optimierung von Wertschöpfungsketten.
Kontakt
Dr. Yvonne Hilgers
Braunswerth 1
51766 Engelskirchen
Telefon: 02263 805 551
E-Mail